Jede Kultur hat ihre eigenen Aberglauben - und Korea bildet da keine Ausnahme. Viele dieser Bräuche werden heute mit einem Augenzwinkern betrachtet, doch sie zeigen eindrucksvoll, wie tief traditionelle Vorstellungen in den Alltag eingebettet sind. Hier sind einige der bekanntesten koreanischen Aberglauben, die Einheimische (und manchmal auch Dschihä und Philipp) bis heute beschäftigen:
1. Namen niemals in Rot schreiben
Rote Tinte steht in Korea symbolisch für den Tod. Früher wurden die Namen Verstorbener in Rot auf Grabsteine oder in Register eingetragen. Deshalb gilt es als äußerst unhöflich den Namen einer lebenden Person mit roter Farbe zu schreiben.
2. Essstäbchen nicht in den Reis stecken
Wenn man beim Essen eine Pause macht, legt man die Stäbchen am besten auf den Teller oder neben die Schüssel. Stäbchen senkrecht in den Reis zu stecken erinnert an ein Begräbnisritual, bei dem Räucherstäbchen in Schalen aufgestellt werden - ein Tabu am Esstisch!
3. Die Unglückszahl 4
Die Zahl 4 (사, sa) klingt im Koreanischen wie das Wort für Tod (사, sa). Deshalb wird sie oft gemieden - ähnlich wie die 13 im Westen. In vielen Aufzügen sieht man statt der 4 den Buchstaben F (für “Four”), um Unglück zu vermeiden.
4. Wippende Beine schütteln Glück ab
Wenn jemand beim Sitzen nervös mit dem Bein wippt, hört man in Korea schnell: “Hör auf, dein Glück zu verschütteln!” Man glaubt, dass das Zittern symbolisch Wohlstand oder Glück vertreibt.
5. Rote Kleidung für die Eltern
Eine schöne Tradition - oder laut Dschihäs Mutter vielleicht ein cleverer Marketingtrick: Wenn man das erste Gehalt bekommt, schenkt man den Eltern rote Unterwäsche oder ein rotes T-Shirt. Rot galt früher als Schutzfarbe gegen Böses und sollte das Glück der Eltern bewahren.
6. Keine Algensuppe vor Prüfungen!
Vor wichtigen Tests sollte man unbedingt auf Miyeok-guk (Algensuppe) verzichten, weil die glitschigen Algen symbolisch dafür stehen, dass Wissen „abrutscht“. Stattdessen isst man klebrige Yeot-Bonbons - damit der Lernstoff besser „haften“ bleibt!
7. Keine Schuhe und keine Chicken Wings für den Partner
Schuhe symbolisieren das Weggehen - deshalb sollte man sie dem Partner nie schenken. Auch Chicken Wings sind heikel: Sie könnten symbolisch Flügel verleihen und die Beziehung „wegfliegen“ lassen. Manche Paare schenken sie sich aber gerade als kleinen Scherz nach einem Streit.
8. Nachts droht Gefahr – vom Ventilator bis zur Maus
- Ein laufender Ventilator kann laut Aberglauben die Luft aus dem Raum saugen - daher sollte man ihn über Nacht besser ausschalten.
- Pfeifen in der Nacht soll böse Geister anlocken.
- Fingernägel schneiden ist ebenfalls tabu: Mäuse könnten sie stehlen und sich in einen Doppelgänger verwandeln - ein echter Klassiker unter den koreanischen Mythen!
Diese Aberglauben zeigen, wie stark Symbolik und Alltag in Korea miteinander verwoben sind – oft mit einem Augenzwinkern, manchmal mit echtem Ernst. Und während Philipp noch immer lernt, nicht in Rot zu schreiben, schmunzelt Dschihä über westliche Marotten wie „Freitag, den 13.“ - denn Aberglaube, das gibt es wirklich überall.


















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