Die wichtigsten Feiertage in Korea sind Chuseok und das Neujahrsfest nach dem Mondkalender.
Chuseok
Das Datum von Chuseok wird nach dem Mondkalender berechnet, der Feiertag findet danach am Vollmond in der Mitte des Jahres statt (nach dem gregorianischen Kalender liegt es damit immer im September oder Oktober). Chuseok ist ein Erntedankfest, aber es dient auch der Ehrung der Ahnen und als Familientreffen. In den meisten koreanischen Familien richtet das Familienoberhaupt das Fest aus und alle anderen Familienmitglieder reisen zu ihm, deswegen sind die Straßen zu Chuseok in Korea meist sehr voll und Reisen können 3-4 mal so lange dauern. Zu Chuesok bereitet die einladende Familie traditionell einen Tisch voller typischer Speisen vor, darunter Songpyeon, ein halbmondförmiger Reiskuchen mit Sesamfüllung oder mit roter oder Mungbohnenpaste. Dabei sind nicht nur die Speisen wichtig, sondern auch deren Anordnung, zum Beispiel werden rötlich aussehende Früchte nach Osten und weiße Früchte nach Westen platziert. Früher war es üblich, dass nur die Frauen der Familie die Speisen zubereitet haben, aber in modernen koreanischen Familien helfen heutzutage auch die Männer mit. Leider gibt es aber auch immer noch viele Familien, in denen es Frauensache bleibt, was oft Anlass zu einem Familienstreit liefert.Einige Familien nutzen aber auch die Gelegenheit, zusammen zu verreisen und feiern so auf eine ganz moderne Art.
Seollal (Koreanisches Neujahrsfest)
Auch das zweite sehr wichtige Fest im Jahr wird in Korea nach dem Mondkalender berechnet, es handelt sich um das Neujahrsfest und es findet daher am ersten Tag des ersten Monats des neuen Jahres statt. Nach dem gregorianischen Kalender liegt es zwischen dem 21. Januar und dem 20. Februar. Auch zum Neujahrsfest wird der Ahnen mit einem Opfertisch voller Speisen gedacht, allerdings sind es andere Gerichte. Ein sehr traditionelles Gericht ist Tteokguk, eine Suppe aus Reiskuchen. Die Feierlichkeiten ähneln sich ansonsten stark mit Chuesok, auch zum Neujahrsfest trifft man sich mit der Familie. Einen wichtigen Unterschied gibt es aber: Nur zu Neujahr gibt es Sebaedon, ein traditionelles Geldgeschenk von den Eltern an ihre Kinder. Um dieses zu erhalten müssen die Kinder aber zuerst eine Verbeugungszeremonie durchführen, die man Sebae nennt.
Koreanische Versionen westlicher Feiertage
Neujahr nach dem Sonnenkalender
Das westliche Neujahrsfest ist deutlich weniger wichtig als in Deutschland, aber der 1. Januar ist auch in Korea ein Feiertag. Man trifft sich mit Freunden und begrüßt das neue Jahr zum Beispiel durch eine Bergwanderung am frühen Morgen, bei der man den ersten Sonnenaufgang des Jahres beobachten kann. Während man die Sonne aufgehen sieht, darf man dann (wie beim Ausblasen von Geburtstagskerzen) einen Wunsch für das neue Jahr äußern. In Seoul wird außerdem traditionellerweise die große Bosingak-Glocke geläutet; die Ehre des Anschlags der Glocke wird dabei verdienten koreanischen Bürgern zuteil.
Übrigens: In Korea wird man immer zum 1.1. ein Jahr älter und nicht an seine Geburtstag. Außerdem wird die Zeit im Mutterleib mitgezählt, man ist daher schon bei der Geburt ein Jahr alt. Wenn man am 31.12. geboren wird, ist man also einen Tag später schon zwei Jahre alt! Deswegen musst Du auch vorsichtig sein, wenn ein Koreaner dir sein Alter nennt: Du kannst es nicht direkt mit dem westlichen Alter vergleichen, er ist bis zu zwei Jahre jünger als man denken würde. Vergleiche daher am besten das Geburtsjahr.
Weihnachten
Da es in Korea viele Christen gibt, ist natürlich auch Weihnachten ein Feiertag. Es wird allerdings nicht im Kreise der Familie gefeiert: Hauptsächlich ist Weihnachten ein Feiertag für Paare, ein bisschen so ähnlich wie der Valentinstag in Deutschland: Gute Restaurants sind voll mit Paaren und oft schon lange vorher ausgebucht. Ein häufiger Witz von koreanischen Singles zu Weihnachten ist, dass sie am liebsten den ganzen Tag durchschlafen und erst am 26. wieder aufwachen wollen.
Valentinstag
Am Valentinstag (14.2.) ist es in Korea üblich, dass nur die Frauen den Männern etwas schenken, meist Schokolade. Dafür müssen sich die Männer dann am 14.3. (dem “White Day”) revanchieren, allerdings nicht mit Schokolade, sondern zum Beispiel mit Bonbons, Schmuck oder Kuscheltieren. Am 14.4. ist dann der Tag der Singles: Man trifft sich mit anderen Singles und isst zusammen Jjajangmyeon, ein Nudelgericht mit einer schwarzen Soße, weswegen dieser Tag auch “Black Day” genannt wird.
Geburtstag
Am eigenen Geburtstag isst man in Korea traditionellerweise Algensuppe. Wichtig ist auch, dass man eine Geburtstagsfeier traditionellerweise niemals nach dem Geburtstag ausrichten sollte, sondern entweder am Geburtstag selbst oder vorher. Interessant, dass es in Deutschland genau andersherum ist, oder?


















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